Wir leben in einem Zeitalter der vielen weisen Sprüche wie z. B. zum Thema Einsamkeit:
„In der Einsamkeit lernst du, dich selbst zu lieben“, „Allein sein bedeutet, dich selbst zu umarmen“
„Stille des Alleinseins ist die Musik der Seele“, „Einsamkeit ist die Brücke zu deinem inneren Frieden“
u.v.m.
Ja, unbenommen: es kann schön sein, mal allein zu sein, Stille zu genießen, zu sich selbst zu
finden ohne dauernde Ablenkung.
Und: Einsamkeit empfindet jeder subjektiv anders, mal positiver, mal negativer.
Es geht gerade durch alle Medien, dass sich immer mehr Menschen egal welchen Alters (negativ)
einsam fühlen in dieser immer medialer werdenden Welt, selbst wenn man mitten unter tausenden
von Menschen anonym in den Städten lebt. Die vorhandenen sozialen Kontakte passen nicht zu den
eigenen Bedürfnissen, sei es durch die fehlende Anzahl von Kontakten oder zu oberflächliche
Kontakte. Wie oft rennen wir täglich an anderen Menschen vorbei, ohne diese wahrzunehmen,
geschweige denn sie halbwegs freundlich zu grüßen.
Wir als Menschen im Sportverein können hier einen nicht unwichtigen Beitrag leisten:
Wenn sich einsame Menschen dazu entschließen, Mitglied im Verein zu werden, ist schon ein großer
Schritt von ihnen selbst getan, eine Hürde genommen. Sportliche Aktivität tut dem Körper, der
Haltung, dem Selbstbewusstsein gut, Musik der Seele, Bewegung in der Gruppe dem WIR-Gefühl
(und damit genau das Gegenteil von Einsamkeit). Man teilt gemeinsame Interessen, kann Netzwerke
aufbauen. (Natürlich ist nicht jeder, der Vereinsmitglied wird, einsam. Und trotzdem tut
Gruppenaktivität gut und ist ja auch Prävention.
Ohne viel Aufwand, Verpflichtung und Mühe können wir jeden, der die Halle betritt, uns im Dorf
begegnet, aufmerksam begrüßen, ein kurzes Lächeln schenken, vielleicht fragen, wie es geht.
Wenn wir jedem durch ein kleines bisschen Aufmerksamkeit ein Gefühl vermitteln, willkommen zu
sein und nicht anonym in einer Gruppe zu sein, haben wir schon ein wenig dazu beigetragen.
Wie wir es schon oft gesehen haben bei uns, können auch neue Freundschaften entstehen.
Wer sich dann noch dazu entschließt, in irgendeiner Weise ehrenamtlich tätig zu sein, vergrößert die
Möglichkeit für Menschen, Angebote zu finden.
Aber als Vorsatz für das neue Jahr fände ich schön, wenn wir uns nur die Kleinigkeit vornehmen, noch
ein bisschen mehr als ohnehin schon auf unsere Mitsportler Acht zu geben, und sei es nur ein
freundliches „Hallo“ oder „Tschüs, komm gut heim“ oder „bis nächste Woche“…
In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Weihnachtsfest mit viel Achtsamkeit für die kleinen
Dinge.
Eure Claudia